I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich.
99
62. Der Mauersee in Masuren.
Die großen Wasserbecken der Preußischen Seenplatte mit ihren weiten, zerlappten, von Inseln belebten
Wasserflächen, ihren meist braunen, trüben und schlammigen Moorufern, den herdenbelebten grünen Vieh-
koppeln und dem Kranze von Kiefernwäldern, Erlen- und Birkengehölzen rufen einen ernsten, aber mäch-
tigen Eindruck hervor.
63. Ostpreußische Pferdekoppel bei Trakehnen.
Auf den ausgedehnten Wiesen und Weiden im östlichen Teile Ostpreußens hat sich neben der überwiegen-
den Rinderzucht die Zucht edler Pferde in einem solchen Maße entwickelt, daß in Litauen die Kopfzahl der
Pferde ein Drittel der Volkszahl beträgt und hier zwei Drittel der deutschen Kavalleriepferde gezüchtet werden.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
212 B. Länderkunde. — Iv. Amerika.
Schweinezucht. Ihre Ausfuhr-
artikel, Schinken, Schmalz,
Rauchfleisch, gekühltes Rind-
fleisch usw., sind für die Ver-
sorgung Europas von größter
wirtschaftlicher Bedeutung
geworden. Der N zwischen
den Alleghanies und dem
Missouri bildet zusammen
mit dem angrenzenden kanadi-
schen Lande das größte
Ackerbau- und Viehzucht-
gebiet der Erde. Die
Appalacheu und die Tief-
laudsmulde bergen nner-
schöpfliche Schätze an Kohlen,
deren Felder an Fläche fast
die Größe Deutschlands er-
reichen, an Eisen-, Blei- und
Kupfererzen, an Gipslagern
mit Steinfalzeinschlüssen, an
Petroleum- und Gasquellen
(letztere besonders in Penn-
sylvanien). In der Kohlen-
nndeisenerzengnng steht
die Union mit einer Aus-
beute von etwa 40 bzw. 45
der Weltproduktion an der
Spitze aller Länder der
Erdesvgl.§356). Dieknpfer-
. fnndstätten um den Oberen
See geben ihr auch die Herr-
schast auf dem Kupfermarkte.
Die pazifische Küsten-
kette und der Westrand des
Hochgebirges sind infolge
ihrer reichlichen Niederschläge
ungemein reich an Wäldern mit
oft riesenhaften Bäumen. In
den Küstenketten Kaliforniens
herrscht die Wellingtonie vor
(Bild 127) soft 100 na hoch,
bei einem Durchmesser von
nicht selten 5 m am Stamm-
umfange und mit 60 m weit
127. Riesenbaum (Sequoia gigäntea), 146 m hoch.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
Extrahierte Personennamen: Rauchfleisch
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europas Alleghanies Missouri Deutschlands Kaliforniens
514
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
Obstbau treibt man überall im Reiche, vorzugsweise aber in Süd- und Mittel-
deutschend. Vortreffliche Obstländer sind wegen ihres milden Klimas die Gegenden
am Neckar, am Rhein und am Main. Auch Thüringen, die Elbmarschen, die Pro-
vinzen Schlesien und Brandenburg senden gute Obstsorten aus die deutschen Märkte.
Der einheimische Obstbau deckt aber nicht den Bedarf; deshalb muß viel auslän-
disches Obst saus Böhmen, Tirol, Frankreich, Oberitalien, aus der Union und
Australien) nach Deutschland eingeführt werden. Der Weinbau wird vorzugsweise
an den günstig gelegenen Gehängen der Flußtäler Südwestdeutschlauds gepflegt,
besonders im Gebiet des Rhein-, Mosel- und Ahrtals, am Neckar und Main^. Die
nördlichsten Weinbauinseln Deutschlands und der ganzen Erde sind die Rebengärten
im Saale- und Unstruttals (Naumburg), um Meißen und Grimberg. Der deutsche
Wein erzielt die höchsten Preise und in den letzten 20 Jahren einen zwischen
50 bis 150 Mill. Mark schwankenden Jahresertrag2.
2. Die Viehzucht. Wegen der beträchlichen Ausdehnung der Wiesen- und
Weideflüchen (16 °/0 des Bodens) sind weite Gebiete unseres Vaterlandes Stätten
blühender Viehzucht, so das Nordwestdeutsche Tiesland, Schleswig-Holstein, Ost-
preußen, Süddeutschland. Aber wie die Landwirtschaft, so ist auch die Viehzucht
uicht imstande, den einheimischen Bedarf vollständig zu befriedigen;
für Vieh und Fleisch zahlen wir namhafte Summen an das Ausland (Holland,
Dänemark, Österreich, Rußland, Union).
Einer besonderen Pflege erfreut sich die Rinderzucht, da uns das Rind die feinsten
und teuersten Lebensmittel (Milch, Butter, Fleisch) liefert. Abgesehen von den
Marschgegenden Norddeutschlauds, ist die Riudviehhaltuug namentlich in Mittel-
und Süddeutschland eine wichtige Erwerbsquelle und vielfach die Grundlage der
Landwirtschaft. Als die besten Rinderrassen gelten die Niederungsrassen der
Elb- und Weichseluiederuug und die Höheurasseu Oberbadeus und besonders
Oberbayerns (Algäu). Mehr Rinder als Deutschlaud züchtet in Europa nur noch
Rußland, das uns auch in der Anzahl der Pferde übertrifft. Die Pferdezucht,
unterstützt durch staatliche Gestüte (Trakehuen in Ostpreußen, Graditz in Sachsen
(dafür demnächst Seesen am Harz^, Celle in Hannover), wird besonders im nörd-
lichen Deutschland betrieben. Die Schafzucht geht zurück, weil der intensiv be-
triebene Ackerbau immer größere Flüchen des früheren Weidelandes in Anspruch
nimmt, und weil billige Wolle aus Australien, Argentinien und Südafrika ein-
geführt wird. Am bedeutendsten ist sie noch in Mecklenburg, Pommern und einigen
Kleinstaaten (Schwarzbnrg-Sondershansen, Anhalt, Braunschweig, Waldeck). Wich-
tig ist die stark zunehmende, überall verbreitete Schweinezucht, hinsichtlich deren das
Deutsche Reich in Europa an erster Stelle steht. Auch iu der Bienenzucht (Lüne-
burger und Schleiche Heide) behauptet Teutschland deu vordersten Platz; dagegen
werden wir in der Geflügelzucht, abgesehen von der Günsezncht, von anderen
Ländern weit übertroffen. Deshalb ist die Eiereinsuhr recht beträchtlich.
Ii. Forstwirtschaft. Ein Viertel der Gesamtfläche des Reiches ist mit Wald
bedeckt; daher ist Deutschland ein verhältnismäßig waldreiches Land. Etwa
ein Drittel der Waldfläche entfällt ans Laubwald, das übrige auf Nadelwald
(vorwiegend Kiefern und Fichten); jener ist der Wald der westlichen, dieser der öst-
lichen Landschaften. Die größten Wälder weisen die Mittelgebirgsgegenden ans;
1 Die Linie, südlich deren die Weintraube zur Vollreife gelangt, verläuft in Deutsch-
laud etwas nördlich neben der Juli-Isotherme von 20°.
2 1 hl im Durchschnitt 57, in Frankreich nur 16 Mark.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Grimberg
Extrahierte Ortsnamen: Europa Süd- Rhein Main Brandenburg Frankreich Oberitalien Australien Deutschland Rhein- Main^ Deutschlands Naumburg Schleswig-Holstein Holland Dänemark Norddeutschlauds Höheurasseu_Oberbadeus Oberbayerns Europa Sachsen Seesen Celle Hannover Deutschland Australien Argentinien Südafrika Mecklenburg Pommern Braunschweig Europa Deutschland Frankreich
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. —
6. Großbritannien und Irland. 373
indem das flözführende Kohlengebirge durch tiefgreifende Denudation schon
fehr früh abgetragen wurdet fo ist das im Sommer und Winter infolge
des milden Klimas und des reichlichen Regens „grüne Erin" in erster
Linie ein viehzüchtendes Land mit kleinen Land- und Küstenstädten.
Von den Getreideflächen nimmt bezeichnenderweise der fenchtigkeitsliebende
Hafer 90% ein.
b) Siedlungen. Nur zwei Großstädte entstanden in Irland, und zwar an der
England zugekehrten Ostküste: Dublin [dribttn] (400), der Sitz des Vizekönigs, mit
gutem Hafen, und die wichtigste irische Handels- und Fabrikstadt Belfast (410),
bekannt durch Leinen- und Baumwollweberei und Schiffbau. An der Südküste
führt Cork (80), das „Schlachthaus Englands", Schiffsproviant, Vieh, Fleisch
und Butter in großen Mengen aus. Seinen Vorhafen Queenstown [fttnnstann]
laufen die transatlantischen Dampfer an. Die Insel Valentia ^walenschje^, der
Amerika am nächsten gelegene Punkt Europas — abgesehen von Island — wurde
infolge ihrer günstigen Lage Ausgangspunkt zahlreicher transatlantischer Kabel.
Y. Wirtschaftsleben. Herrliche Wiesen und Weiden (im ganzen fast zwei § 351.
Fünftel der Bodenfläche) ermöglichen die Zucht ausgezeichneter Pferde, Rinder
und Schweine. In den dürftigen Berggegenden wird die Schafzucht gepflegt.
Gegenüber der Viehzucht tritt der Ackerbau an Bedentuug zurück, nur
im 30 Englands bildet er noch die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung.
Das vorhandene Ackerland wird, da das Getreide aus den Vereinigten
Staaten und Kanada billig zu beziehen ist, immer mehr in Parkgründe umge-
wandelt. Nur 3,5% der Fläche haben Waldbestand, am meisten das
Schottische Gebirgsland. An den Küstenplätzen herrscht bedeutende See-
fischerei. Wichtig ist besonders auch der Austernfang und die Austern-
zu cht in künstlichen Parks (wie in Frankreich); Austern sind vielfach zum
Volksnahrungsmittel geworden. Die ungemein günstige Lage und Küsten-
beschassenheit, die reichen Bodenschätze, das gemeinsame Vorkommen von Kohle
und Eisen, das Zuströmen der verschiedenartigsten Rohstoffe aus allen Erd-
teilen, besonders aus den eigenen Kolonien, haben England zu einem groß-
artigen Industriegebiet und zur ersten Handelsmacht der Welt
entwickelt. Von der Ausfuhr kommen 90% auf gewerbliche Erzeugnisse
jeder Art (Baumwollgewebe, Kohlen, Maschinen); die Einfuhr bringt nament-
lich Nahrungsmittel (Getreide, Fleisch) und Rohstoffe für die Industrie (Baum-
wolle, Wolle, Holz und Holzstoff). Den Sammelplatz der Handelsverbot-
duugeu mit aller Welt, den Mittelpunkt des Eisenbahnnetzes bildet London
trotz seiner Lage im 80 der Hauptinsel. Sehr wichtig für den Verkehr nach
Nord- und Südamerika ist Liverpool. Die Schnelldampferfahrten nach der
Union gehen von Cork (Queeustown) aus. Alle Meere find wichtige Ver-
kehrswege des englischen Handels; er wird durch zahlreiche britische Flotten-
statiouen geschützt. Am wichtigsten ist der Seeweg durch den Sueskanal
nach Indien (Abkürzung durch die Überlandbahn nach Brindisi). Ihn be-
herrschen Gibraltar, Malta, Eyperu und Aden.
^ 1 Von dem bekannten Geographen Kirchhoff rührt der witzige Ausspruch her: „Den
^rländern wurde die Butter vom Brote genommen, ehe sie da waren."
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Kirchhoff
Extrahierte Ortsnamen: Irland Irland England Dublin Belfast Cork_( Queenstown Amerika Europas Island Kanada Schottische_Gebirgsland Frankreich England London Cork Indien Brindisi Malta
16
Heimatkunde der Provinz Brandenburg.
3. Bodeubeschaffeuheit, Erzeugnisse und Erwerbsquellen (Verkehrsstraßen).
Die Provinz Brandenburg enthält alle Bodenarten von dein gänzlich
unfruchtbaren Saude bis zu dem ertragreichsten Acker- und Wiesenlande.
Ein Drittel des Bodens ist mit Wald bestanden, in dem die Nadelbäume
viel zahlreicher vertreten sind als die Laubbäume. Beinahe die Hälfte ist
Ackerboden, auf dem Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Kartoffeln,
Futterkräuter (besonders Klee und Luzerne) und Zuckerrüben angebaut werden.
Der Rest wird von Wiesen eingenommen, die sich vorzugsweise iu den Niede-
rungen befinden.
Ein großer Teil der Bevölkerung erwirbt daher sein Brot durch Forst-
Wirtschaft, Ackerbau und Viehzucht. Die gezüchteten Tiere sind Pferde,
Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, Geflügel. Der größte Teil der Bewohner
ist aber im Groß- und Kleingewerbe, im Handel und Berkehr tätig.
Neune die wichtigsten Jndustriegegenden und die daselbst gepflegten In-
dustriezweige! Nenne die Arten der Verkehrsstraßen! Nenne Eisenbahn-
knotenpnnkte! Nenne die wichtigsten Wasserstraßen! Die aar meisten
auf diesen Verkehrsstraßen beförderten Güter sind Kohle, Mauersteine, Dach-
ziegel, Getreide, Holz.
4. Bewohner und Verwaltung.
Die Bewohner der Provinz sind iu der Hauptsache Deutsche; doch gibt
es im südlichen Teile, besonders im Spreewalde, noch Wenäen. Der größte
Teil der Einwohner bekennt sich zur evangelischen Lehre; der Rest sind
Katholiken und Juden.
An der Spitze nnsrer Provinz steht der Oberpräsident, der seinen Sitz
in Potsdam hat. Er sorgt dafür, daß die Gesetze ausgeführt werden und die
öffentlichen Einrichtungen (Straßen, Wohltätigkeitsanstalten, Krankenhäuser)
erhalten bleiben.
Da die Provinz aber zu groß ist, als daß der Oberpräsident die Verwaltung
allein ausüben könnte, so hat man sie in zwei Regierungsbezirke und die
Stadt Berlin geteilt. Die beiden Regierungsbezirke werden nach den Städten
Potsdam und Frankfurt benannt. Verfolge ihre Grenze auf der Karte! Jeder
Regierungsbezirk wird durch eine Regierung verwaltet. Sie besteht aus dem
Regierungspräsidenten und einer Anzahl von Regierungsräten. Der Bezirk
Berlin wird von den städtischen Behörden verwaltet.
Jeder Regierungsbezirk gliedert sich in Kreise. Diese sind entweder Land-
kreise, die ein größeres Gebiet mit kleinen Städten und Dörfern umfassen, oder
Stadtkreise, die von den Städten mit mindestens 25000 Einwohnern gebildet
werden. Die Verwaltung des Landkreises leitet der Landrat, die des Stadt-
kreises der Bürgermeister. Neune die Land- und Stadtkreise deiner Heimat-
lichen Landschaft! Wiederhole, was du von der Verwaltung der Kreise,
Städte und Dörfer gelernt hast!
Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Breitkopf_&_Härtel
Extrahierte Ortsnamen: Niede- Groß- Potsdam Berlin Potsdam Frankfurt Berlin Leipzig
28
C. Kurze Übersicht der Erdteile.
bte Eis und ewigen Schwee tragen. Auf den grasreichen Matten
weiden im Sommer zahlreiche Viehherden. Schweizer Butter und Käse
sind berühmt. An der S.w.-Grenze liegt der Genfer See. Welcher
Fluß läutert in ihm fein Wasser? An der N.o.-Grenze der Bodeiyee.
Durch ihn geht der wasserreichste Fluß der Schweiz. Nenne ihn! Von
welchen Staaten wird die Schweiz umgeben? Ihre Hjt. ijt Bern.
Die Bewohner Europas sind fast ausschließlich Christen. Nach den
Sprachen zerfallen sie in drei große Gruppen, nämlich in die Germanen,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Einrichtungen der Germanen.
19
Alle Freien waren wehrpflichtig. Im Kriege traten sie nach Sippen Kriegswesen, und Hundertschaften geordnet zum Heer zusammen. Sie kmpften zu Fu - nur die Huptlinge und ihr Gefolge stritten bisweilen zu Pferde und stellten sich vor dem Kampfe zu einem groen keilfrmigen Schlachthaufen (Eberkopf) auf, der trotz der oft mangelhaften Bewaffnung des einzelnen Mannes durch den gewaltigen Druck der Masse den Sieg erzwang. Wenn sie auf der Wanderung Weib und Kind und fahrende Habe mit sich fhrten, so schoben sie vor der Schlacht die Wagen zu einer Wagenburg zusammen, in der sie die Ihrigen und ihren Besitz bargen und auf die sie sich im Falle einer Niederlage zurckzogen. Als sie spater sehaft geworden waren, legten sie zwischen Wald und Sumpf oder auf schwer zugnglichen Bergrcken Ringwlle (Bauernburgen) als Zufluchtsorte in Notzeiten an.
Das Haus des Germanen hat man sich noch sehr unvollkommen Wirtschaft-vorzustellen; es war aus Holzwerk aufgefhrt, am Giebel hufig mit einem Iic6enfeflt= Pferdekopfe geschmckt. Gehft und Garten umschlo ein Pfahlzaun.
Auch das ganze Dorf war bisweilen eingehegt, mehr um das Vieh am Verlaufen zu hindern und dem Raubwild den Zutritt zu wehren, als um einem feindlichen Angriffe zu begegnen. Von dem Gehfte des Freien unterschied sich die gerumige Halle des Huptlings oder Gesolgsherrn.
rmere bauten bienenkorbhnliche Behausungen aus Flechtwerk und Schilf;
Steinbau fhrten erst die Rmer ein. Frauen und Sklaven verfertigten,
was man brauchte; zuweilen bot der Hndler aus dem Rmischen Reiche Schmuck oder Waffen, wohl auch Wein zum Tausche an. Viehherden und Beutestcke bildeten den Reichtum des Freien, Jagd und Krieg seine Beschftigung; Frauen und Sklaven bewachten das Vieh und bestellten den ihm zugewiesenen Anteil am Ackerland, oder er bergab ihn einem Unfreien, von dem er einen Teil des Ernteertrages als Zins empfing. Alljhrlich nahm matt neues Ackerland unter den Pflug und baute Hafer, Gerste und Weizen, dazu einige Gemsearten und Flachs an;
feineres Obst fhrten die Rmer ein. An Haustieren hielt man unatt-sehnliche, aber ausdauernde Pferde, Rinder, Schafe und Schweine, von Geflgel besonders Gnse.
Bei dieser Art der Bewirtschaftung brauchte auch ein Volk von nur miger Kopszahl ein weites Gebiet. Sobald man sich daher in feste Grenzen eingeschlossen sah, drohte bestndig die Gefahr der bervlkerung, und es muten immer von neuem berschssige Mengen des Volkes wandern, zumal wenn Miwachs oder Viehseuchen die Not verschrften.
Das Geistesleben der Germanen fand seine Bettigung in Poesie Geistesleben, und Religion. Taten der Götter, Helden- und Stammessage bildeten den Inhalt ihrer Lieder, deren Form der Stabreim war.
Jeder Stamm verehrte seine besondere Gruppe von Gttern, zu Religion, denen er gelegentlich Götter anderer Stmme gesellte. So wurde der Windgott der niederrheinischen Germanen, Sachsen und Dnen, Wodan,
2*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. —
6. Großbritannien und Irland. 257
indem das flözführende Kohlengebirge durch tiefgreifende Denudation schon
fehr früh abgetragen wurdet so ist das im Sommer und Winter infolge
des milden Klimas und des reichlichen Regens „grüne Eriu" in erster
Linie ein viehzüchtendes Land mit kleinen Land- und Küstenstädten.
Von den Getreideflächen nimmt bezeichnenderweise der senchtigkeitsliebende
Hafer 90% ein.
b) Siedlungen. Nur zwei Großstädte entstanden in Irland, und zwar an der
England zugekehrten Ostküste: Dublin [bdbttn] (400), der Sitz des Vizekönigs, mit
gutem Hasen, und die wichtigste irische Handels- und Fabrikstadt Belsäst (410),
bekannt durch Leinen- und Baumwollweberei und Schiffbau. An der Südküste
sührt Cork (80), das „Schlachthaus Englands", Schiffsproviant, Vieh, Fleisch
und Butter in großen Mengen aus. Seinen Vorhafen Queeustowu [kwiustauni
laufen die transatlantischen Dampfer an. Die Insel Valentia ^walenschje^, der
Amerika am nächsten gelegene Punkt Europas — abgesehen von Island — wurde
infolge ihrer günstigen Lage Ausgangspunkt zahlreicher transatlantischer Kabel.
Y. Wirtschaftsleben. Herrliche Wiesen und Weiden (im ganzen fast zwei §
Fünftel der Bodenfläche) ermöglichen die Zucht ausgezeichneter Pferde, Rinder
und Schweine. In den dürftigen Berggegenden wird die Schafzucht gepflegt.
Gegenüber der Viehzucht tritt der Ackerbau an Bedeutung zurück, nur
im 30 Englands bildet er noch die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung.
Das vorhandene Ackerland wird, da das Getreide aus den Vereinigten
Staaten und Kanada billig zu beziehen ist, immer mehr in Parkgründe nmge-
wandelt. Nur 3,5% der Fläche haben Waldbestand, am meisten das
Schottische Gebirgsland. An den Küstenplätzen herrscht bedeutende See-
sischerei. Wichtig ist besonders auch der Austernfang und die Austern-
zu cht in künstlichen Parks (wie in Frankreich); Austern sind vielfach zum
Volksuahruugsmittel geworden. Die ungemein günstige Lage und Küsten-
beschassenheit, die reichen Bodenschätze, das gemeinsame Vorkommen von Kohle
und Eisen, das Zuströmen der verschiedenartigsten Rohstoffe aus allen Erd-
teilen, besonders aus den eigenen Kolonien, haben England zu einem groß-
artigen Industriegebiet und zur ersten Handelsmacht der Welt
entwickelt. Von der Ausfuhr kommen 90% auf gewerbliche Erzeugnisse
jeder Art (Baumwollgewebe, Kohlen, Maschinen); die Einfuhr bringt nament-
lich Nahrungsmittel (Getreide, Fleisch) und Rohstoffe für die Industrie (Baum-
wolle, Wolle, Holz und Holzstoff). Den Sammelplatz der Handelsverbot-
düngen mit aller Welt, den Mittelpunkt des Eisenbahnnetzes bildet London
trotz seiner Lage im 80 der Hauptinsel. Sehr wichtig für den Verkehr nach
Nord- und Südamerika ist Liverpool. Die Schnelldampferfahrten nach der
Union gehen von Cork (Qneenstown) aus. Alle Meere sind wichtige Ver-
kehrswege des englischen Handels; er wird durch zahlreiche britische Flotten-
stationen geschützt. Am wichtigsten ist der Seeweg durch den Sueskaual
nach Indien (Abkürzung durch die Uberlandbahn nach Brindisi). Ihn be-
herrschen Gibraltar, Malta, Eypern und Aden.
^ 1 Von dem bekannten Geographen Kirchhoff rührt der witzige Ausspruch her: „Den
Jrländern wurde die Butter vom Brote genommen, ehe sie da waren."
Erdkunde für Oberlyzeen. -\n
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Kirchhoff
Extrahierte Ortsnamen: Irland Irland England Dublin Cork_( Amerika Europas Island Kanada Schottische_Gebirgsland Frankreich England London Cork Indien Brindisi Malta
C. Die Skandinavisch-Russische Tafel. — 2. Rußland. 275
Woll-, Leinen- und Hanfindustrie ansehnliche Werte. Die größte Aus-
dehnung hat sie in Polen (in und um Lodz und in Warschau), ferner in
der Moskauer Gegend gewonnen. Die Metallindustrie hat ihren Sitz
um Tula und Kalnga südlich von Moskau, am Donetz und untern Dnjepr,
ferner im Süduräl. In dem bedeutenden Handel Rußlands überwiegt der
Warenvertrieb im Binnenlande den Außenhandel. Deutschland steht in der
russischen Ein- und Ausfuhr bei weitem an erster Stelle. In unserer
Einfuhr nimmt Rußland die erste, in unserer Aussuhr die vierte Stelle ein.
Wir erhalten von Rußland an Wert mehr als das Doppelte von dem, was
wir ihm liefern. Das Deutsche Reich bezieht vornehmlich Getreide, Holz, Eier,
Flachs, Edelmetalle, Milch, Butter, Geflügel, Pferde und Felle, also besonders
landwirtschaftliche Erzeugnisse; es liefert Web- und Eisenwaren, Häute,
142. Holzflößerei in Nordrutzland.
Der Wald bedeckt im nördlichen Rußland 60 bis 70% der Bodenfläche und liefert trotz des gewaltigen Verbrauchs
von Holz zum Bau der Häuser und als Brennstoff riesige Mengen für die Ausfuhr. Die gehauenen Hölzer über-
gibt man in der eisfreien Zeit dem Flusse zum Transport in die Städte. Hier werden sie mit Stangen in den ab-
getrennten Holzhafen gestoßen, am Lande aufgestapelt und zu Schiff oder mit der Bahn zum Versand gebracht.
Leder und Maschinen. Zur Bewältigung des russischen Außenhandels
genügt die einheimische Handelsflotte (reichlich ein Drittel der deutschen)
bei weitem nicht. Er wird zu neun Zehnteln von fremden Schiffen besorgt.
Im Vergleich zur Seeschiffahrt, deren geringe Entwicklung in der Binnen-
läge des Landes ihre Begründung sindet, ist die Binnenschiffahrt ver-
hältnismäßig von großer Bedeutung. Dem ersten Verkehrsstrom, der Wolga,
folgen der Wichtigkeit nach die Newa und die Düna. Das russische Bahn-
netz ist nicht ganz so groß wie das des Deutschen Reiches. Von Moskau
aus strahlen die Hauptlinien, durch Systeme von konzentrischen Ringbahnen
unter sich verbunden, radienartig auseinander. St. Petersburg (28 Std.
von Berlin) ist der Ausgangspunkt des Nord-Expreß nach Paris; Warschau
sammelt den russischen Verkehr nach Wien und Italien. Die Verbindung
18*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Polen Lodz Warschau Tula Moskau Donetz Deutschland Nordrutzland Rußland Moskau Petersburg Berlin Paris Warschau Wien Italien
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Länderkunde. — Europa.
Obstbau treibt man überall im Reiche, vorzugsweise aber in Süd- und Mittel-
deutschend. Vortreffliche Obstländer sind wegen ihres milden Klimas die Gegenden
am Neckar, am Rhein und am Main. Auch Thüringen, die Elbmarschen, die Pro-
vinzen Schlesien und Brandenburg senden gute Obstsorten auf die deutschen Märkte.
Der einheimische Obstbau deckt aber nicht den Bedarf; deshalb muß viel auslän-
disches Obst saus Böhmen, Tirol, Frankreich, Oberitalien, aus der Union und
Australien) nach Deutschland eingeführt werden. Der Weinbau wird vorzugsweise
an den günstig gelegenen Gehängen der Flußtäler Südwestdeutschlands gepflegt,
besonders im Gebiet des Rhein-, Mosel- und Ahrtals, am Neckar und Main*. Die
nördlichsten Weinbauinseln Deutschlands und der ganzen Erde sind die Rebengärten
im Saale- und Unstruttals (Naumburg), um Meißen und Grünberg. Der deutsche
Wein erzielt die höchsten Preise und in den letzten 20 Jahren einen zwischen
50 bis 150 Mill. Mark schwankenden Jahresertrag2.
3. Die Viehzucht. Wegen der beträchlichen Ausdehnung der Wiesen- und
Weideflächen (16% des Bodens) sind weite Gebiete unseres Vaterlandes Stätten
blühender Viehzucht, so das Nordwestdeutsche Tiefland, Schleswig-Holftein, Ost-
Preußen, Süddeutschland. Aber wie die Landwirtschaft, so ist auch die Viehzucht
nicht imstande, den einheimischen Bedarf vollständig zu befriedigen;
für Vieh und Fleisch zahlen wir namhafte Summen an das Ausland (Holland,
Dänemark, Österreich, Rußland, Union).
Einer besonderen Pflege erfreut sich die Rinderzucht, da uns das Rind die feinsten
und teuersten Lebensmittel (Milch, Butter, Fleisch) liefert. Abgesehen von den
Marschgegenden Norddeutschlands, ist die Rindviehhaltuug namentlich in Mittel-
und Süddeutschland eine wichtige Erwerbsquelle und vielfach die Grundlage der
Landwirtschaft. Als die besten Rinderrassen gelten die Niederungsrassen der
Elb- und Weichselniederung und die Höhenrassen Oberbadens und besonders
Oberbayerns (Algän). Mehr Rinder als Deutschland züchtet in Europa nur noch
Rußland, das uns auch in der Anzahl der Pferde übertrifft. Die Pferdezucht,
unterstützt durch staatliche Gestüte (Trakehuen in Ostpreußen, Graditz in Sachsen
^dasür demnächst Seesen am Harzl, Celle in Hannover), wird besonders im nörd-
lichen Deutschland betrieben. Die Schafzucht geht zurück, weil der intensiv be-
triebene Ackerbau immer größere Flächen des früheren Weidelandes in Anspruch
nimmt, und weil billige Wolle aus Australien, Argentinien und Südafrika ein-
geführt wird. Am bedeutendsten ist sie noch in Mecklenburg, Pommern und einigen
Kleinstaaten (Schwarzburg-Sondershausen, Anhalt, Braunschweig, Waldeck). Wich-
tig ist die stark zunehmende, überall verbreitete Schweinezucht, hinsichtlich deren das
Deutsche Reich in Europa an er st er Stelle steht. Auch in der Bienenzucht (Lüne-
burger und Schlesische Heide) behauptet Deutschland den vordersten Platz; dagegen
werden wir in der Geflügelzucht, abgesehen von der Gänsezucht, von anderen
Ländern weit übertroffen. Deshalb ist die Eiereinfuhr recht beträchtlich.
§ 3^9. Ii. Forstwirtschaft. Ein Viertel der Gesamtfläche des Reiches ist mit Wald
bedeckt; daher ist Deutschland ein verhältnismäßig waldreiches Land. Etwa
ein Drittel der Waldfläche entfällt auf Laubwald, das übrige auf Nadelwald
(vorwiegend Kiefern und Fichten); jener ist der Wald der westlichen, dieser der öst-
lichen Landschaften. Die größten Wälder weisen die Mittelgebirgsgegenden ans;
1 Die Linie, südlich deren die Weintraube zur Vollreife gelangt, verläuft in Deutsch-
land etwas nördlich neben der Juli-Jsotherme von 20°.
2 1 hl im Durchschnitt 57, in Frankreich nur 16 Mark.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Süd- Rhein Main Brandenburg Frankreich Oberitalien Australien Deutschland Südwestdeutschlands Rhein- Main* Deutschlands Naumburg Grünberg Schleswig-Holftein Holland Dänemark Norddeutschlands Oberbadens Oberbayerns Deutschland Europa Sachsen Seesen Harzl Celle Hannover Deutschland Australien Argentinien Südafrika Mecklenburg Pommern Braunschweig Europa Schlesische_Heide Deutschland Deutschland Deutsch- Frankreich